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2016 - Ladakh Trekking

Kategorie: Bilder und News

Fünf himalaya begeisterte Bergsteiger brachen Mitte September zu einer Trekkingreise nach Ladakh auf. Einzigartig zeigt sich die Natur in Ladakh, diesem kleinen Land das hinter dem Tanshimalaya liegt, gehört politisch zu Indien aber hat ansonsten wenig mit seinem Mutterland gemeinsam. Abgeschirmt von den hohen Bergen des Transhimalaya bleibt es vom Monsun weitgehend verschont, bekommt kaum Niederschläge, ist deshalb auch sehr karg und im Winter eisig kalt. Aus dem Gletscherwasser der umliegenden hohen Bergen entstanden grünen Oasen, an denen sich Menschen ansiedelten. Ladakh ist bekannt für die Schönheit seiner entlegenen Berge und seiner tibetisch – buddhistischen Kultur und wird deshalb auch als „Klein – Tibet“ bezeichnet.

Am frühen Morgen des 18. Sept. flogen wir nach einer unausgeschlafenen Nacht weiter von Dehli nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh. Schon der Flug über die hohen Berge des Himalaya von der Morgensonne angeleuchtet, war überwältigend. Leh liegt auf 3500 m, am Flughafen wurden wir von einem Lautsprecher auf die „High Sickness“ (Höhenkrankheit) hingewiesen. Fahrt ins Hotel, zuerst hieß es mal ausspannen, erst am Nachmittag unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in Leh umgeben von einer bizarren und kargen

Gebirgslandschaft: geschäftiges Treiben in der ca. 15 000 Einwohner zählenden Hauptstadt und ein Besuch des ehemaligen Königspalastes hinterließen bleibende Eindrücke.

Bevor das Trekking los ging, hatten wir noch einen Akklimatisationstag bzw. Besichtungstag. Das Kloster von Hemis und der Königspalast von Shey standen auf dem Programm. Alle Klöster auch Gompas (tibet.) genannt, wurden größtenteils auf einer Bergspitze gebaut, in einem ähnlichen Baustil, vielleicht nicht ganz so groß wie der berühmte „Potula“ in Lhasa. Das Kloster von Hemis ist das reichste und zugleich das größte Kloster in Ladakh mit über 350 Mönchen. Vom Königspalast in Shey genießt man eine grandiose Aussicht auf die sumpfigen Grasflächen des Industales. Shey war die Hauptstadt der Herrscher in Ladakh, im 15. Jahrhundert wurde der Königspalast nach Leh verlegt.

Unser 8-tägige Zelttrekking begann am Zanskarfluss, ca. 2 Autostunden von Leh entfernt mit einer spektakulären Seilbahnüberfahrt („cable car“) über den reißenden Zanskarfluss. In den ersten Tagen passierten wir 3 fast 5000 m hohe Pässe (Ganda La 4980 m, Stok La 4880 m, Mathola La 4930 m) im Markah Valley und in der Stok Range. Steile, unendliche lange Schluchten aber auch grandiose Weiten prägten das karge Landschaftsbild. Bis auf über 4000 m konnten wir das spartansiche Leben der Einheimischen (auch Ladakis genannt) bestaunen, die von Getreideanbau und Viehzucht lebten. Unsere Zeltausrüstung, Verpflegung und persönliche Ausrüstung wurde von Pferden getragen. Unsere Küchenmannschaft bewirtete uns täglich mit einem vorzüglichen Essen aus heimischen Produkten: u. a. „Dahl Bhat“ (Reise mit Linsensuppe), Chapati (Fladenbrot), Gemüse u. v. m. Das Finale bildete die Besteigung des 6140 m hohen Stok Kangri, vom Basislager (4980 m) aus. Der Aufbruch erfolgte um 1.00 Uhr in der Nacht. Nach ca. 6 Std. erreichten wir über die steile Gipfelflanke und zum Schluss noch über einen leichten Blockgrat den Gipfel. Belohnt wurden wir für den anstrengenden Aufstieg mit einer grandiosen Aussicht: im Norden mit den Bergen vom Karakorum und im Westen mit dem Zanskargebirge u. a. mit den Zwillingssiebentausender Nun und Kun. Nach einer weiteren Zeltnacht stiegen wir in ca. 5 Std. ab ins Industal und weiter ging es mit den Fahrzeugen zu unserem Hotel in Leh, dort erwartete uns nach dem anstrengenden Zelttrekking eine heiße Dusche und ein richtiges Bett.

An unserem Rasttag in Leh hatten wir uns was Besonderes ausgedacht: Wir fuhren mit den Autos zum höchst befahren Pass der Welt fahren: den Kardongla auf 5360 m.

 Zurück ging es mit dem Flugzeug nach Dehli, dort stand noch eine zweitägige Besichtigung auf dem Programm. Die Hauptstadt Indiens mit ca. 19 Millionen Einwohnern bot uns einige kulturelle Höhepunkte:

Der Qutab – Minar Komplex zählt zum Weltkulturerbe aus der Zeit der moslemischen Herrscher. Der Qutab Minar ist ein 73 m hoher Siegerturm der gleich nach der Niederlage des letzten Indu Königs im Jahre 1193 gebaut wurde. Das India Gate ist ein 42 m hoher Triumphbogen der den 90 000 Soldaten des 1. Weltkrieges gewidmet ist. Die Namen aller Gefallenen sind in den Stein eingraviert. Der Sikkh Tempel (Gurdwara Bangla Sahib): in diesem Tempel werden einem die Prinzipen der Sikh Religion erläutert. In diesem Tempel können bis zu 10 000 Menschen gratis essen.

Jama Masjid: ist das größte moslemische Gotteshaus in Indien und zugleich einer der größten der Welt. Erbaut wurde das architektonische Meisterwerk von Kaiser Shah Jahan im Jahre 1644. Die aus roten Sandstein und Marmor gebaute 40 m hohe Moschee sollen 25 000 Menschen Platz haben. Eine Rikschafahrt in Alt Dehli führte uns das hektische Treiben dieser Millionenmetropole nahe.

Eine Reise mit vielen bergsteigerischen und kulturellen Höhepunkten.

Reisezeit von Juni – ca. Mitte Okt. (wobei der Herbst von den Temperaturen eher angenehmer ist, im Sommer fast zu heiß).